Das hier vorgestellte Buch stammt vom gleichen Autor wie das kürzlich besprochene Werk “Jesus – eine Weltgeschichte”. Mit der gleichen Wucht und Intensität geht Spieker in diesem rund 300-seitigen Buch ans Werk und gibt uns in drei Teilen mit insgesamt 40 Kapiteln einen Rückblick und Ausblick auf die Welt von gestern, heute und morgen. Als langjähriger Asienreporter vermag er dabei eine Perspektive einzunehmen, die es ihm ermöglicht, die unzähligen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen weltweit und insbesondere auch in Europa und den USA distanziert kritisch zu schildern und zu beurteilen. Dabei hält er seine Schlussfolgerungen nicht für absolut oder unfehlbar, sondern sie entspringen den Beobachtungen und Feststellungen, welche er auf seinen Reisen und Begegnungen gesammelt hat. Seine Sprache ist wiederum mitreissend und präzise, seine Aussagen und Vorhersagen zwingen einen unweigerlich zum Nachdenken, zu einer Stellungnahme. Schliesslich sind wir alle Teil der globalen Familie bzw. des Universums. Wo aber steht man persönlich als Einzelne bzw. Einzelner? Welche Rolle nimmt man gegebenermassen durch seine Geburt ein und welche Rolle möchte man im Laufe seines Lebens übernehmen? Wie bewusst wird man sich seiner eigenen Lebensumstände und der Möglichkeit, diese zu verändern? Das Buch von Spieker bietet genug Stoff, um über eine grosse Vielfalt an Themen zu reflektieren und seine alltäglichen Verhaltensweisen zu überdenken. Als Erdenbürger*innen tut es gut, sich den grundsätzlichen Fragen unseres Daseins zu stellen und mit unserem Leben eine Antwort darauf zu geben.
Markus Spieker, Übermorgenland, Verlag Fontis, Basel, 2019
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