Das Buch von Assaf Zeevi “Wie denn sonst, wenn nicht gemeinsam?” entpuppt sich während des Lesens als eine wahre Fundgrube der Menschlichkeit, der er sein Buch auf einer der ersten Seiten widmet. Insofern ist es auch müssig, genau zu beschreiben, ob sein Ansatz nun historisch-kritisch, populärwissenschaftlich oder einfach auf seinen sehr persönlichen Erfahrungen beruht. Meines Erachtens ist es eine äusserst gelungene Mischung aller drei Elemente, die man in anderen Büchern allzu oft vermisst. In der Einleitung nimmt er uns mit auf eine Reise durch die Geschichte. Diese Grundlagen sind für das Verständnis dieses Konfliktes von grosser Bedeutung, auch wenn daraus keine Lösung ersichtlich wird. Seine Zusammenfassung wirkt jedoch sachlich und behält alle beteiligten Seiten im Blick. Eine wichtige Voraussetzung für ein tieferes Verstehen des Konflikts. Im Kapitel “Eine Reise durch die Realität” begleiten wir Assaf Zeevi auf seinen Besuchen bei den unterschiedlichsten Bewohnern Israels/Palästinas. Wir treffen Siedler, Palästinenser, Ostjerusalem, israelische Araber und israelische Juden. Die Gespräche bzw. Interviews, die er mit ihnen führt, enthalten manche unerwartete Aussage oder Stellungnahme. Und bald wird klar, dass es wohl keine einfache Lösungen gibt. Trotzdem unternimmt er im letzten Kapitel “Eine Reise hin zum Frieden” den Versuch, mögliche Szenarien für einen dauerhaften Frieden zu beschreiben. Alle Leserinnen und Leser, die ihm bis dahin gefolgt sind, werden kaum überrascht sein, dass nur die Zeit, das gegenseitige Verständnis und Vertrauen sowie der allseitige Wille zum Frieden Erfolg haben werden. Diesbezüglich bleibt Assaf Zeevi Realist genug, dass er nicht auf die schnelle eine Lösung aus dem Ärmel zaubern will.
Ein aufrichtiges, ehrliches Buch zum Nahostkonflikt, das auch unsere Einsichten und Einschätzungen hinterfragt und zum Reflektieren anregt. Sein erstes Buch “Lass das Land erzählen – Eine Reise durch das biblische Israel” habe ich bereits früher besprochen. Beide Werke sind Grundlage für Reisen nach Israel – egal ob vorher oder nachher!
Hinweis auf den Israelanlass in der ref. Kirche Gontenschwil vom 19. Januar 2024 : 20240119 Firobe Chile Jan
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