Ich habe schon zahlreiche Bücher (Sachbücher, Romane, Broschüren u.a.m.) über das Heilige Land Israel gelesen. Das Werk von Bernd Brunner eröffnete mir eine neue Sicht auf die aktuelle Situation in Palästina. Aufgrund unzähliger Quellen aus den vergangenen Jahrhunderten gelingt es ihm, uns in teilweise längst vergangene Zeiten mitzunehmen. Dabei werden Land und Leute von den diversen Autorinnen und Autoren sorgfältig beschrieben – nicht immer ohne jene europazentrierte Sichtweise, die uns auch heute den Blick auf eine zunehmend multipolare Welt verstellt. Für einmal mache ich mir die Sache deshalb einfach und kopiere die Rezension zum Buch von der Internetseite “kulturbuchtipps.de” in meinen Blog, denn sie deckt sich zu 100 Prozent mit meinen Feststellungen.
“Anhand von Reiseberichten vom Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert gelingt es dem Autor Bernd Brunner, ein in vielen Facetten schillerndes Bild des historischen Palästinas zu malen. Mindestens ebenso viele Facetten hat das Morgenland als Ort der Begegnung von Westen und Orient. Palästina, das Heilige Land, war nicht nur der Sitz und die Heimatregion der drei großen monotheistischen Religionen, sondern immer auch ein Ort der Auseinandersetzungen, der Ernüchterung, der Utopien, aber auch des friedlichen Zusammenlebens.
Brunner hat auch für das aktuelle Buch wieder umfangreich recherchiert und bietet dem Leser nicht nur eine sach- und fachgerechte Darstellung des Orients als Reiseziel von Pilgern, Reisenden und Abenteurern; sondern er reichert seinen Text mit zahlreichen Anekdoten und spannenden Details an, wodurch die sowieso schon spannende Lektüre zu einem echten Vergnügen wird. Es sind gerade diese vielen unterschiedlichen Perspektiven, durch die sein Text an Lebendigkeit und Farbe gewinnt; vor unseren Augen entfaltet sich das bunte Panorama einer komplexen Welt — und wir sind als Leser mittendrin!
Auf einer weiteren Textebene beschreibt der Autor die kulturgeschichtliche Bedeutung des Morgenlands als Sehnsuchtsort und Projektionsfläche, als konkretes Reiseziel oder als ideeller Gegenentwurf zum Westen, als „irdisch-himmlisches Vaterland“ der gläubigen Juden, Christen und Muslime.
Als reisender hat Brunner die Region nicht nur aus den alten Reiseberichten, sondern auch mit eigenen Augen gesehen. Auch diese Erfahrungen fließen in den Text mit ein und geben ihm eine interessante Brechung; so wird auch die kulturgeschichtliche Entwicklung des Tourismus in dieser Region thematisiert. Brunners Reise endet mit der Gründung des Staates Israel 1948, wo auf dem Gebiet des historischen Palästinas etwas Neues entsteht, was den Lauf der Geschichte und damit auch unseren Blick auf das Morgenland ändern sollte.
„Unterwegs ins Morgenland“ ist ein gut recherchiertes, spannend geschriebenes und unterhaltsames Buch über den Orient als Sehnsuchtsort und Ziel für spirituelle oder reale Reisen ins Morgenland. Ohne Übertreibung darf man von einem weiteren Meisterwerk aus der Feder von Bernd Brunner sprechen! — Unbedingt lesenswert!”
Autor: Bernd Brunner
Titel: „Unterwegs ins Morgenland — Was Pilger, Reisende und Abenteurer erwarteten, und was sie fanden“
Herausgeber: Galiani-Berlin
Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
ISBN-10: 386971252X
ISBN-13: 978-3869712529
Textquelle: kulturbuchtipps.de
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