Wie weiter nach den Unwetter?

Die schlimmsten Gefahren durch die vergangenen Unwetter in der Schweiz scheinen gebannt – die Lage beruhigt sich, auch in den Medien. Mit Blick nach Deutschland sind wir in der Schweiz nochmals mit einem blauen Auge davongekommen. Wirklich? Wenn man mit den direkt betroffenen Menschen spricht, sieht es jeweils anders aus. Die Machtlosigkeit nach einem Elementarereignis dieses Ausmasses erschüttert einen zutiefst. Die Schäden an Gebäuden und Hausrat sind das eine, die Beschädigung der Seele das andere. Mit einem Mal scheint die Unversehrtheit von uns Menschen eine Phrase, das Leben an und für sich in den Grundfesten bedroht. Dank präventiver Massnahmen in den vergangenen Jahrzehnten konnte Schlimmeres verhindert werden. Die Aufräum- und Sanierungsarbeiten werden jedoch noch Monate wenn nicht Jahre dauern. Und auch die Notwendigkeit weiterer Präventionsmaßnahmen sind nicht vom Tisch.

Die schockierenden Bilder aus der Schweiz und den Nachbarländern gehen unter die Haut. Gegenüber den gleichen Bildern aus Südamerika, Afrika oder Asien sind wir schon längst abgestumpft – den Medien sei dank. Jene Katastrophen sind weit weg, sie betreffen uns nicht, obwohl sie unter der dortigen Bevölkerung noch viel mehr Leid verursachen. Dieses Mal hat es auch uns getroffen, und wir sollten uns überlegen, was dies bedeutet. Erst haben wir das CO2-Gesetz abgelehnt, mit dem ein weiterer Schritt zum Klimaschutz hätte gemacht werden sollen. Auch andere Massnahmen wie eine nachhaltige Energiepolitik haben es in der Schweiz sehr schwer. Die Bevölkerung und die Politik tun sich schwer mit diesen Themen und das blockiert zielführende Lösungen. Die vergangenen Unwetter sind ein Fingerzeig der Natur, des Universums, dass auch wir in der sicheren Schweiz bzw. in Europa je länger desto weniger von Elementarereignissen verschont bleiben.

Setzen wir also den Umweltschutz, die Klimapolitik und den sorgsamen Umgang mit der Natur zuoberst auf unsere Prioritätenliste. Dazu kann jeder und jede einen persönlichen Beitrag leisten. Wenn es uns nämlich damit nicht ernst genug ist, werden wir für unsere Unterlassungssünden in naher Zukunft weitere Quittungen erhalten.

Bildquelle: SRF

Peter Joos

21. Juli 2021

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