Karfryytig
D Wäld eländi amä häiterä Tag.
Mä isch scho verlägä, wemmä ä Bluämä
a irem siässlichä Parfim a kennd.
Und äismaals Schattä ufs Gmiät, wil ä Wulchä
hibschli halted: Ds Sunnäliächt verhänkt.
Karfryytigspassion.
Epper suächt d Buächstabä firs Woord Stärbä
imä Gaartä, wo zmitzt am Bliäjä isch.
Uber diä tinnä Escht vonerä
Truirwyydä i Himel chläderä.
Im Crescendo vom Liächt äs Hummäli –
Ubermoorä isch Oschterä.
Das neuste und letzte Werk von Romano Cuonz, “TYYTSCH UND TYYTLICH” mit Sprüchen, Geschichten, Gedichten und Naturfotografien, erschienen Anfang 2024 nach seinem Tod ist eine Art Retrospektive auf seine Arbeit als Schriftsteller, Journalist, Fotograf und Lehrer. Sowohl inhaltlich als auch sprachlich sind in seinen Texten und Bildern seine Kompetenzen in verschiedenen Schichten ineinander verwoben und sie ergänzen einander auf wundersame Art und Weise. Hier ein Rückblick und seine Kindheit und Jugendzeit, dort seine Gedichte in Obwaldner Mundart, gespickt mit kurzen Sprüchen und einigen Naturfotografien. In seiner ruhigen Art reflektiert er alles, was in sein Blickfeld gelangt. Bodenständig bleibt er sich stets treu und lenkt so auch unsere Blicke auf jene Dinge, die ihm wichtig waren. Der Mensch in seiner Umwelt, umgeben von Mitmenschen und der allgegenwärtigen Natur, in die sich Romano immer wieder gerne zurückzog und aus der er auch seine Kraft schöpfte – bis zum Schluss. Seine Stimme wird fehlen – aber er hinterlässt uns eine Fülle von Gedanken, die uns auch weiterhin zum Nachdenken anregen.
Romano Cuonz, TYYTSCH UND TYYTLICH, DU+ICH Verlag Basel
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