Shalom Israel

Endlich schweigen die Waffen und es besteht zumindest eine kleine Chance auf einen neuerlichen Dialog. Die Unruhen am Tempelberg, welche die militärische Konfrontation zwischen Israel und der Hamas ausgelöst haben, führen nicht jedes Mal zu einer derartigen Eskalation. Warum nicht? Weil die Palästinenser und deren Regierung (Hamas im Gazastreifen und PLO in der West Bank) wissen, dass sie gegen die israelische Armee mit ihrer Luftwaffe chancenlos sind. So sind es eben von Zeit zu Zeit wieder solche Nadelstiche in Form von Raketen, die völlig zielungenau Richtung Bersheva, Tel Aviv oder gar Jerusalem abgefeuert werden im Bewusstsein, dass sie “im besten Fall” zivile Ziele treffen können. Demgegenüber erreichen die lasergesteuerten Bomben, welche von den israelischen Kampfjets abgeworfen werden, in der Regel ihr Ziel punktgenau. Dass rund 20mal mehr Opfer auf palästinensischer Seite zu beklagen sind, liegt am Umstand, dass die Raketenbasen und Führungsbunker der Hamas inmitten der Wohnbevölkerung liegen. Menschliche Schutzschilde, welche die Raketenstellungen schützen sollen – freiwillig oder unfreiwillig. Über 3000 dieser Raketen sind Richtung Israel abgeschossen worden. Ein Glück, dass das Abwehrsystem “Iron Dome” (entwickelt von Israel und den USA) die überwiegende Mehrheit der Geschosse abfangen konnte. Man darf sich nicht vorstellen, wozu das Fehlen dieses Abwehrschildes geführt hätte!

Eine Frage, die mich jedoch noch mehr umtreibt als der militärische Schlagabtausch, ist jene nach den im Hintergrund operierenden Staaten (Iran, Katar) und Organisationen (UNO, UNWRA), welche die Regierung im Gazastreifen, also die Terrororganisation Hamas, direkt oder indirekt mit Finanzen versehen. Sagen wir einmal, dass jede Rakete Fr. 10’000.- gekostet hat, ergibt dies die stattliche Summe von 30 Mio. Franken, die sich buchstäblich in Luft aufgelöst haben. Wieviele Schulen oder Spitäler hätte man mit diesem Geld bauen können? Das unterirdische Tunnelsystem verschlingt weitere zig-Millionen. Wieviel der maroden Infrastruktur hätte man mit dieser Summe sanieren oder neu aufbauen können? Ausserdem weiss man auch, dass ein Grossteil der internationalen Zahlungen an die Hamas in den Taschen der Führergilde landet – und wir reden hier nicht von Millionen, sondern von Milliarden. Was könnte man alles mit diesen Finanzen für die 2 Mio. Palästinenser machen, um deren Lebensqualität nachhaltig zu verbessern? Bildung, Industrie, Landwirtschaft usw.?

Die USA unter Präsident Biden haben es bisher verpasst, eine klare Stellungnahme in diesem Konflikt zu beziehen. Immerhin anerkennen sie wie auch die EU das Recht auf Selbstverteidigung für Israel. Aber gleichzeitig macht man Israel für die Misere der Flüchtlinge verantwortlich, obwohl jene rund 700’000 geflüchteten Menschen nach der Gründung des Staates Israel von den arabischen Staaten schon längst hätten aufgenommen werden können. Auch auf jüdischer Seite gab es Millionen Flüchtlinge, welche aus Europa und den arabischen Staaten vertrieben worden sind. Viele von ihnen haben im Zuge der Alija die Rückkehr nach Erretz Israel (ins Land Israel) geschafft und sind dort unter äusserst widrigen Umständen integriert worden. Es bestand ein Plan für diese Heimführung von jüdischen Männern, Frauen und Kindern – und dies bis auf den heutigen Tag. Gerade der zunehmende Antisemitismus in Europa und auch den USA veranlassen wieder mehr Jüdinnen und Juden, sich Gedanken über ihre Zukunft zu machen.

Und noch eine Bemerkung zur Zweistaatenlösung: Präsident Biden propagiert einmal mehr diese Lösung, obwohl man inzwischen weiss, dass eine Zweistaatenlösung von beiden Seiten gar nicht wirklich gewollt wird. Für Israel wäre die Rückgabe der eroberten Gebiete (und ich sage bewusst nicht “besetzte Gebiete”) eine Frage des Überlebens. Und ein neu zu gründendes Palästina würde wohl bald unter einem der bekannten oder einem neuen undemokratischen Regime terrorisiert. Genauso abstrus ist die Vorstellung, Ostjerusalem als Hauptstadt von Palästina zu erklären. Das wäre, wie wenn die Katalanen einen Teil von Madrid zu ihrer Hauptstadt ernennen würden. Meines Erachtens müsste sich die internationale Politik – und hier meine ich in erster Linie die UNO sowie den Sicherheitsrat – dazu überwinden, Israel und sein heutiges Staatsgebiet als Staat zu anerkennen inkl. seiner Hauptstadt: das ungeteilte Jerusalem. Dann müsste man die politische Struktur dieses Staates neu überdenken und für alle Bevölkerungsteile die Losung der französischen Revolution für gültig erklären: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit! Ein Ansinnen, das sich nicht in kurzer Zeit, sondern über Generationen realisieren liesse. Schliesslich hat es fürs heutige Europa auch Jahrzehnte und unzählige blutige Kriege gebraucht, um zum heutigen Frieden zu gelangen.

Ich schliesse mit einem aufrichtigen Wunsch für den geplagten Kleinstaat, der unserer Schweiz so sehr ähnlich ist: Shalom Israel!

Bildquelle: Israel-Produkte

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