Eine Mischung aus Tarzan und Sherlock Holmes, das ist Jack Reacher, ehemaliger Militärpolizist der US Army. Seitdem er ehrenvoll entlassen wurde, treibt er sich als einsamer Wolf durch die US-Staaten und trifft überall, wo er hinkommt, auf böse Leute, die sich einen Dreck um Recht und Gerechtigkeit scheren. Eine klassische Ausgangslage für einen Thriller, die sich früher in schon so vielen Western bewährt hat und auch in den aktuellen Actionfilmen äusserst erfolgreich weiterlebt. Nach zwei sehenswerten Kinofilmen mit Tom Cruise in der Rolle von Reacher hat Amazon Prime im Jahr 2022 die 1. Reacher-Staffel mit 8 Folgen produziert, die 2. folgte kurz darauf und seit Anfang 2025 läuft die 3. mit Schauspieler Alan Ritchson (42 J.), einem entsprechend der Romanvorlage von Lee Child Hünen von Mann mit gegen zwei Meter Körpergrösse und gut und gern 125 kg Lebendgewicht. Im Unterschied zum inzwischen 60-jährigen Cruise, der seine Stunts nach wie vor selber ausführt, kommt Ritchson mit so viel Muskelpower daher, dass seine Gegner in der Regel abhauen oder den Kürzeren ziehen. Der Verfilmung möchte ich zugutehalten, dass in allen Folgen stets auch eine Prise Humor mitschwingt, gepaart mit «coolen» Sprüchen, wie sie auch in den ersten Bond-Filmen mit Sean Connery üblich waren. Dagegen ist die Story viel komplexer und wer die Romanvorlagen nicht kennt, kann sich über die zahlreichen Drehungen und Wendungen freuen. Reacher ist nämlich auch ein scharfer Analytiker und Planer, der seinen Gegnern meistens einen Schritt voraus ist. Wenn nicht, kennt seine Improvisationskunst keine Grenzen – und seine Manpower auch nicht!
Nachdem ich sämtliche Reacher-Thriller von Lee Child und auch dessen Kurzgeschichten gelesen habe (in English, of course!), kenne ich die Hauptfigur in- und auswendig. Die Umsetzung in eine Serie durch Amazon Prime finde ich absolut gelungen und die weiteren Darstellerinnen und Darsteller sind perfekt gewählt. Wer sich einmal auf die Geschichten rund um Reacher eingelassen hat, kommt davon nicht so leicht wieder los. Deshalb sei hier vor einem entsprechenden Suchtpotenzial gewarnt – sei es beim Film oder der Lektüre!
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