Nach mehreren Hinweisen auf diverse Sachbücher möchte ich euch heute wieder einmal etwas leichtere Kost vorstellen. Zwar handelt es sich um eine Kriminalgeschichte mit einem Mordopfer zu Beginn und einer kurvenreichen Aufklärung durch Rabbi Klein, der natürlich von Beruf keineswegs Detektiv oder Kriminalkommissar ist, aber sich bei den Ermittlungen tüchtig ins Zeug legt. Witzig an der Geschichte ist nicht nur die Sprache, sondern auch der Umstand, dass sich das Verbrechen in Inzlingen nahe Basel ereignet hat und deshalb mein Heimatkanton die Kulisse für den Roman bildet. Eine Vielzahl von Figuren lässt der Autor auftreten und an der Auflösung teilhaben, um die Leser*innen immer wieder aufs Neue zu überraschen. Die Auflösung der Tat ist jedoch so diffus gestaltet, dass die Handlung bis zum Schluss spannend und kurzweilig bleibt. Die ideale Bett- und Nachtlektüre zum Abschalten anstelle der Krimiserien im Fernsehen, die ich ohnehin nie schaue.

Ein gelungenes Werk aus der Feder von Alfred Bodenheimer (Jg. 1965), Professor für Jüdische Literatur- und Religionsgeschichte an der Universität Basel.

Der böse Trieb, Ein Fall für Rabbi Klein, Roman, Kampa, 2021