Multipolare Berichterstattung

Als ehemaliger Leser diverser Tageszeitungen habe ich mich immer geärgert, dass ich am Tagesende erst einen Bruchteil meiner Zeitung gelesen hatte – wenn überhaupt. In einem ersten Gang schaffte ich mir einen Überblick über die wichtigsten Themen und Fakten, bevor ich dann einige Artikel für eine eingehende Lektüre auswählte. Mein Blick war dabei stets offen für internationale, nationale aber auch kantonale und lokale Nachrichten und Kommentare. Wir sind ja nicht nur Individuen, sondern auch Teil einer kleineren Gemeinschaft bzw. der Menschheit insgesamt. Irgendwie betrifft uns wenig direkt und wiederum vieles indirekt! Ich denke dabei an Politik, Umwelt, Kriege, Gesellschaftliches, Gesundheit usw. Nicht, dass ich mir zu wenig Zeit für die Zeitungslektüre genommen hätte – die habe ich glücklicherweise seit der Pensionierung genug, wenn auch nicht im Überfluss 😉 Da ich jedoch immer wieder auf News gestossen bin, die ich bereits am Vortag online bzw. abends in der Tagesschau mitbekommen hatte, erübrigte sich dann oft die Wiederholung auf Papier. Schliesslich entschied ich mich, die Tageszeitung abzubestellen.

Was nun? Nur noch Online-Nachrichten auf diversen Kanälen und die TV-News ab Abend? Auf die Dauer keine Option, da ich Bücher und Zeitungen gerne auch noch in Händen halte, also ein haptisches Vergnügen dabei empfinde. Statt also jeden Tag eine lediglich zu 5% gelesene Tageszeitung ins Altpapier zu befördern, überlegte ich, ob mir vielleicht eine Wochenzeitung mehr entsprechen würde. Als mir ein Probeabo der Weltwoche ins Haus flatterte, zögerte ich nicht lange und löste ein 1/2-Jahresabo ein, das ich kürzlich um weitere 6 Monate verlängert habe. Die Gründe: Es bleibt mir bei mehr oder weniger täglicher Lektüre gerade genug Zeit, um eine Ausgabe des Magazins zu 95% innerhalb einer Woche zu lesen, bevor dann die neue Ausgabe im Briefkasten liegt. Die breitgefächerten Themen sind aktuell und ansprechend aufbereitet und stets von kompetenten Fachleuten in bester journalistischen Manier geschrieben. Ebenso wird von der Redaktion darauf geachtet, dass nicht nur eine Meinung abgebildet wird, sondern schwierigste Themen wie der Ukraine- oder der Gazakrieg kontradiktorisch behandelt werden. Die politischen Positionen der Verfasser kommen klar zur Geltung, aber sie ergänzen einander in ihrer Widersprüchlichkeit. Dies erlaubt mir als Leser, eine differenzierte Sicht zu gewinnen und mir eine eigene Meinung zu bilden. Dass man beim Lesen auch oftmals zum Schmunzeln kommt, hängt mit dem Humor zusammen, den die (meisten) Artikel enthalten, auch wenn in ihnen in der Regel Klartext gesprochen bzw. geschrieben wird.

In diesem Sinne kann ich euch somit ein Probeabo der Weltwoche nur empfehlen, sei es aus Zeitgründen oder sei es auf der Suche nach einer wahrhaft unabhängigen Informationsquelle.

https://weltwoche.ch

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