Klappentext: “Seine Stimme füllte Konzertsäle, betörte die Damenwelt, eroberte in Deutschland, Europa, Amerika ein Millionenpublikum. Joseph Schmidt, Sohn orthodoxer Juden aus Czernowitz, hat es weit gebracht. 1942 aber gelten Kunst und Ruhm nichts mehr. Auf der Flucht vor den Nazis strandet der berühmte Tenor, krank, erschöpft, als einer unter Tausenden an der Schweizer Grenze. Wird er es sicher auf die andere Seite schaffen? Die wahre Geschichte einer der schönsten Stimmen des 20. Jahrhunderts.”
Der Roman von Lukas Hartmann führt zurück in die Zeit des 2. Weltkriegs, als für viele Schweizerinnen und Schweizer “das Boot voll war”. Flüchtlinge wurden widerwillig in Lager eingewiesen, manchmal ohne Rücksicht auf deren Herkunft oder Gesundheitszustand – wie im Fall von Joseph Schmidt. Dass es sich um kein rühmliches Kapitel der Schweizer Geschichte handelt, ist inzwischen hinlänglich bekannt, aber die Zeiten in Europa waren auch sehr schwierig. Vor diesem Hintergrund gelingt es Hartmann hervorragend, anhand eines exemplarischen Einzelschicksals die Stimmung jener Jahre nachzuzeichnen. Ein absolut lesenswerter Roman!
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