Ein Roman in einer Woche

Der neue Roman von Charles Lewinsky “Sein Sohn” hat Suchtpotenzial wie eine Netflix-Serie. Während rund einer Woche habe ich meiner allabendlichen Lesestunde bzw. meinen nächtlichen Lesestunden entgegengefiebert und mich gefragt, mit welchen Windungen und Wendungen der Autor seine Geschichte von Louis Chabos, einem Mann ohne Heimat und Familie, weiterspinnen würde. Sprachlich wie immer genial und überzeugend zeichnet Lewinsky den Weg des Waisenkindes in der napoleonischen Zeit vom Waisenhaus in Mailand über den Russlandfeldzug bis in die Bündner Herrschaft. Der vom Schicksal getriebene Protagonist durchlebt Tiefen und Höhen, ohne wirklich zur Ruhe zu kommen. Seine letzte Reise zu seinem vermeintlichen Vater nach Frankreich wird letztendlich zur letzten Reise schlechthin. Mehr zu verraten wäre schade, aber der Sog dieser abenteuerlichen Geschichte lässt die Leserschaft nicht mehr los. Insofern kann ich Lewinskys neustes Werk wärmstens empfehlen, auch wenn man zum Lesen länger braucht als eine Woche!

Peter Joos

22. September 2022

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