Wer befiehlt, zahlt!

Das altherkömmliche Sprichwort «Wer zahlt, befiehlt» ist seit einiger Zeit in Verruf geraten. Das Geld soll nicht automatisch Macht und das Diktat in Wirtschaft und Politik bedeuten. Heutzutage stellt sich aber auch vermehrt die Frage, ob die Umkehrung des Sprichworts nicht einer neuen Logik innerhalb unserer Gesellschaft entsprechen könnte: «Wer befiehlt, zahlt». Wenn also z.B. unsere Regierung Gesetze erlässt, die uns zum Stromsparen, Impfen, Homeoffice, länger arbeiten usw. zwingen, dann wäre es folgerichtig korrekt, wenn der Staat auch die Mehrkosten für solche Massnahmen übernimmt, analog den Coronamassnahmen, z.B. Kurzarbeit, Einkommensausfallentschädigungen, Unterstützung der KMU usw. Schliesslich sind die meisten von uns damit auch gut gefahren und über die Runden gekommen. Gerade eine Strommangellage im Winter könnte unserer Volkswirtschaft immensen Schaden zufügen. Nebst den astronomisch hohen Energiepreisen könnten Teilabschaltungen den Grossbetrieben existenzielle Sorgen bereiten. Dann würde es wenig nützen, wenn wir dies mit Lichterlöschen und weniger Duschen im Privaten zu kompensieren versuchten. Wenn unsere Regierungen und Volksvertreter*innen in den Parlamenten also alte Gesetze kippen und neue erlassen, müssten sie sich jeweils bewusst sein, was das Befehlen in Zukunft kosten wird. Ansonsten müssen wir, das Volk, die Suppe selber auslöffeln!

 

Zitat von Ernst Reinhardt (*1932), Schweizer Verleger, Publizist und Herausgeber

Peter Joos

8. Oktober 2022

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