Kürzlich war in diversen Artikeln die Rede von der Abschaffung des «C» bei der Mitte-Partei sowie der Streichung der Einleitung unserer Bundesverfassung «Im Namen Gottes des Allmächtigen». Offenbar liegt es im Trend, sich von allem, was unsere christlich-westliche Kultur ausmacht, zu trennen. Doch ist es wirklich eine Frage der heutigen Zeit bzw. der zunehmend vermeintlich globalen Kultur, sich von unseren religiösen Überzeugungen und Traditionen zu distanzieren oder laufen wir nicht Gefahr, unser kulturelles Erbe insgesamt auf die Müllhalde der Geschichte zu werfen?
Dass sich CVP und BDP zur Mitte zusammengeschlossen haben, mag politisch Sinn machen. Auf das «C» im Namen zukünftig zu verzichten, lässt jedoch nichts Gutes erahnen. Die letzten kantonalen Wahlen waren bereit ein erstes Indiz dafür, dass die Rechnung nicht aufgehen wird. Statt ihre Programme mit christlichen Werten zu versehen, hofft man nun auf Wählende und Stimmende diesseits und jenseits der Parteigrenzen. Umgekehrt halte ich mir als Wähler nun ebenfalls die Option offen, jene Parteien und Personen zu wählen, die weiterhin offen für die «C»- Werte einstehen.
SP-Nationalrat Fabian Molina, ausgebildeter Historiker und Philosoph mit Jg. 1990, geht noch einen Schritt weiter und möchte tatsächlich den Bund unseres Landes mit Gott aufkündigen, indem er vorschlägt, die Präambel «Im Namen Gottes des Allmächtigen» aus unserer Verfassung zu streichen. Als langjähriger links-grüner Wähler geht mir das gerade in der heutigen Zeit viel zu weit. Als Philosoph und Historiker müsste Molina eigentlich wissen, dass auch seine Partei (SP) auf christlichen Grundsätzen beruht und dass deren Exponentinnen und Exponenten sich seit jeher für die Benachteiligten eingesetzt haben. Die weltweite soziale Not sowie unsere kranke Umwelt sind heute mehr denn je auf Menschen angewiesen, die sich auf der Basis christlichen Denkens und Mitfühlens für Lösungen einsetzen, um dem irdischen Frieden einen Schritt näher zu kommen.
Mein Leserbrief vom 5. April 2021
Bildquelle: Katholische Kirche Kriens
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