Seit 19 Monaten tobt der Krieg in und um Israel, nachdem sich zahlreiche Terrororganisationen nach dem Pogrom der Hamas an der israelischen Zivilbevölkerung rund um Gaza angeschlossen hatten und Israel mit Tausenden Raketen angegriffen haben. Bis heute fliegen immer wieder Kurz- und Langstreckengeschosse in Richtung Tel Aviv, Jerusalem, Haifa sowie weitere Ziele. Bereits am 7. Oktober 2023 war klar, dass die IDF (israelische Armee) hart und unnachgiebig zurückschlagen wird. Und bald war offensichtlich, dass die entführten Geiseln das einzige Faustpfand der Hamas bleiben werden. Die Gratwanderung zwischen Geiselbefreiung und Zerstörung der terroristischen Infrastrukturen in Gaza zeigt sich bis auf den heutigen Tag als schwierig. Einerseits ist der Druck der Familien auf die Regierung für einen Geiseldeal enorm, andererseits zeigen sich auch zahlreiche (westliche) Staaten zunehmend kritisch gegenüber der israelischen Kriegspolitik, vor allem wegen der katastrophalen Situation im Gazastreifen.
Wie kann man in diesem Konflikt Stellung beziehen, ohne die eine oder andere Seite zu vernachlässigen? Für mich ist klar, dass Israel (einmal mehr) das Recht auf Selbstverteidigung besitzt und alle Mittel einsetzen darf, um seine Bevölkerung zu schützen. Wer auch immer diesem kleinen Land Ratschläge erteilt, wie, wo und wann es dies tut, überschreitet seine Kompetenzen und verfängt sich leicht in den propalästinensischen, antiisraelischen bzw. antisemitischen Narrativen. Ich schreibe diese Zeilen nach einer Solidaritätsreise mit einer Reisegruppe aus der Schweiz durch Galiläa und vom Toten Meer nach Jerusalem. Die Eindrücke, Begegnungen und Informationen vor Ort lassen keinen Zweifel aufkommen, dass sich Israel gegen gegnerische Staaten und Milizen wehrt, die seine Vernichtung wollen. Zum Glück sind seine militärischen Mittel denjenigen seiner Gegner überlegen. Leider liegen eine Lösung und ein Frieden auch nach 77 Jahren Unabhängigkeit in weiter Ferne.
Das Bild datiert vom 10. Oktober 2023, drei Tage nach dem Hamas-Überfall auf Israel. Für mich hat sich seither nichts geändert. Die Geiseln müssen endlich nach Hause kommen und die Hamas muss aus Gaza verschwinden. Auf weitere Ratschläge möchte ich verzichten. Aber die Unterstützung von Israel ist für mich als Christ Pflicht – egal, ob ich mich damit bei gewissen Kreisen unbeliebt mache.
Bild: Peter Joos
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