Vor mehr als 50 Jahren durfte ich als junger Student während der Semesterferien im Juli/August mehrere Reisen als Reiseleiter nach Skandinavien sowie England, Schottland und Irland begleiten. Die internationalen Reisegruppen zählten zwischen 20 und 40 Personen, durchwegs nette Leute aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien usw. Da waren auch meine Fremdsprachenkenntnisse gefragt …

Den Höhepunkt der Nordlandreisen bildete jeweils der Besuch am Nordkapp inkl. Mitternachtssonne. Nach einer mehrtägigen Busfahrt vom Süden Finnlands in den Norden Norwegens kamen wir endlich gegen Mitternacht mit Hunderten anderen Touristen auf dem Felsvorsprung an und schauten müde, aber trotzdem gespannt Richtung Sonne. Sie zeigte sich immerhin kurz am Horizont zwischen Wolken und Meer – klick, klick, klick – die Erinnerungsfotos waren im Kasten. Anschliessend ging es retour zur Stadt Hammerfest, der nördlichsten Stadt der Welt. Hier verbrachten wir den Tag und vereinbarten, uns zum Abendessen wieder zu treffen. Ich bezog mit meiner Reisegruppe die Hotelzimmer und legte mich daraufhin erschöpft aufs Bett für ein kurzes Nickerchen. Draussen war es taghell, was mich nicht störte. Gefühlte kurze Zeit später erwachte ich und begab mich ins Hotelrestaurant zum vereinbarten Treffpunkt. Die ersten Gäste trudelten ein und sie fragten mich, wo ich denn gesteckt hätte. Ich verstand ihre Frage nicht ganz und meinte, ich hätte eine kurze Siesta gehalten. Naja, meinten sie, zum Glück bis du jetzt wieder da – wir gehen jetzt nämlich gleich zum Frühstück!

Morgen Sonntag, 30. März, werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt, d.h. die digitalen stellen automatisch auf Sommerzeit um. Einige wenige werde ich von Hand umstellen müssen. Aber was macht man nicht alles für die kommenden langen und hoffentlich sommerlich-sonnigen Abende!

Bildquelle: Peter Joos, Nordkapp (2018)