Respekt und Freude

Es gibt für mich nur einen Grund, die Leistung der Schweizer Nati-Eishockey-Mannschaft an der WM in Prag zu erwähnen. Als ausgesprochener Nicht-Eishockey-Fan steht es mir eigentlich nicht zu, auch nur ein Wort über diese Sportart zu verlieren. Schon als Knabe kämpfte ich mehr mit als auf dem Eis. Zwar hatten wir in Basel die Möglichkeit, auf den “Kunschti” an der Gundeldingerstrasse unsere ersten Geh- bzw. Gleitversuche zu unternehmen. Aber irgendwie klappte es nie so richtig mit dem Gleichgewicht halten, dem Bremsen, geschweige denn mit dem Übersetzen! Voller Neid blickte ich auf meine Altersgenossen, die locker und beschwingt über das Eisfeld schwebten und allerlei tolle Tricks draufhatten. Ich war einfach froh, am Ende unverletzt die Schlittschuhe ausziehen zu können und wieder festen Boden unter den Füssen zu haben!

Warum also dieser Beitrag über die aussergewöhnliche Leistung unserer Hockey-Cracks aus Übersee (NHL) sowie der heimischen Liga? Die Gruppenspiele habe ich nicht einmal verfolgt, erst den Viertelfinal gegen Deutschland sah ich in voller Länge, und auch den Halbfinal gegen Kanada löste in mir eine eigenartige Faszination aus (obwohl ich zuvor nicht wusste, ob ich jetzt das Schweizer oder das kanadische Team unterstützen sollte bzw. wollte). Nach der Verlängerung und noch vor dem Penaltyschiessen begab ich mich auf die Seite der Schweizer Haudegen, die sich selbstlos in die harten Schüsse warfen und schliesslich die Maple-Leaf-Träger bezwangen. Freude ohne Ende! Nun denn, auch im Final um Gold hielten die Schweizer bis (fast) am Schluss mit. Gerne hätte ich ihnen ein Tor im zweiten Dritten gegönnt. Sie waren manchmal ganz nah dran … Schade, dass es letztendlich nicht gereicht hat, aber Silber ist eine tolle Ausbeute und ebenfalls ein glanzvolles Resultat!

Ach ja, warum ich überhaupt übers Eishockey schreibe: Wenn die Schweizer Fussball-Nati an der EM in Deutschland soviel Herzblut und Kampfgeist an den Tag legt wie ihre Hockeybrüder, kann nichts schiefgehen; dann wird die Schweiz Europameister!

Peter Joos

28. Mai 2024

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