Papillon und die Freiheit

Wer kennt ihn nicht, den Klassiker “Papillon” aus dem Jahr 1973 mit den beiden Schauspielerlegenden Steve McQueen und Dustin Hoffman. Basierend auf dem autobiografischen Roman von Henri Charrière wird das Schicksal deportierter Häftlinge in die französische Strafkolonie Französisch-Guayana sowie die dort herrschenden Missstände geschildert. 2017 wurde die Geschichte mit Charlie Hunnam und Rami Malek in den Hauptrollen neu verfilmt. Wer also in den kommenden Festtagen einen freien Abend mit einem spannenden Movie verbringen möchte, dem sei dieser Streifen herzlich empfohlen.

Was mich besonders beeindruckt hat, ist die schauspielerische Leistung von Hunnam und Malek. Aber auch der Plot sowie die filmischen Qualitäten sind für mich hervorragend. Man wird in die Zwischenkriegszeit um 1930 richtiggehend hineingerissen, als die totalitären Staaten im Begriff waren, die Macht zu ergreifen. Auch in Frankreich herrschte ein Ungeist, der es mit Recht und Gerechtigkeit nicht sonderlich genau nahm. So werden Tausende Franzosen statt in staatlichen Gefängnissen in Frankreich kurzerhand nach Übersee deportiert, wo sie unter katastrophalen Bedingungen einige Jahre oder den traurigen Rest ihres Lebens dahinvegetieren. Der Gefängnisleitung vor Ort ging es dabei nur darum, die Gefangenen zu demütigen und zu brechen.

Die Hauptfigur “Papillon” versinnbildlicht dabei die Suche nach der Freiheit, lässt er sich doch auch nach vielen Jahren der Einzelhaft und Misshandlung nicht brechen. Sein Wille hält ihn am Leben, wobei er stets seinen Mithäftlingen zur Seite steht. Die autoritäre französische Obrigkeit kommt auch in der neuen Version sehr schlecht weg, und man versteht im Laufe der Handlung das fragwürdige Verhalten dieser Kolonialmacht erst richtig. Mit gleichen Strukturen unterhielten auch andere europäische Staaten damals ihre Kolonialreiche. Wieviel Unrecht und Leid dadurch den Deportierten, aber auch ihren Nächsten zugefügt worden ist, lässt sich anhand dieser exemplarischen Geschichte nur erahnen.

Der realistisch gehaltene Film ist eine Reise in die Vergangenheit, welcher aber auch Parallelen zur Gegenwart durchaus ziehen lässt (Guantanamo). Insofern handelt es sich nicht bloss um gut gemachte Unterhaltung, sondern um ein Stück Weltgeschichte, die noch gar nicht so lange vergangen ist.

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