Israel, Palästina und die UNO

Israel und die UNO haben eine schwierige Beziehung hinter sich und auch gegenwärtig weht Israel ein eisiger Wind aus New York ins Gesicht. Eigentlich müssten jedoch die Fakten zugunsten von Israel sprechen, denn der “Judenstaat” (ein Begriff, der von Theodor Herzl im Zusammenhang mit der Schaffung einer “Heimstätte” für die Juden geprägt wurde) ist 1947 mit der Zustimmung von einer deutlichen Mehrheit der damaligen UNO-Mitglieder gegründet worden, gegen den Willen der arabischen Staaten. Diese griffen am Tag nach der Unabhängigkeitserklärung im Jahre 1948 den jungen Staat von drei Seiten her an, verloren jedoch diesen Krieg, genauso wie die nachfolgenden kriegerischen Konflikte 1956, 1967 und 1973. In den späteren Jahren entwickelten sich palästinensische Kampfgruppen, welche die israelische (für jene jüdische) Zivilbevölkerung mit einem erbarmungslosen Terror überzogen. Die Hamas und die Hisbollah sind nur zwei von zahlreichen arabisch-islamistischen Verbänden, die das Existenzrecht Israels bestreiten und ein Palästina vom Jordan bis ans Mittelmeer fordern. Leider mit Unterstützung von Millionen Menschen in den arabischen sowie auch in westlichen Staaten. Dabei müssten sich all diese Leute bewusst sein, dass sie mit ihren “Free Palestine” Transparenten und Flaggen nichts anderes als die Ausrottung der Juden sowie die Vernichtung des Staates Israel fordern. Ihnen ist es auch egal, dass die jüngsten kriegerischen Auseinandersetzungen einmal mehr nicht von Israel, sondern von der Hamas ausgegangen sind. Aber das Narrativ vom inzwischen starken David und dem schwachen Goliath, d.h. der Täter-Opfer-Umkehrung funktioniert dank der Medien, und hier vorab der sozialen Medien, hervorragend. Während Israel einen Verteidigungskrieg zum Schutz der eigenen Bevölkerung gegen die Hamas führt – und nicht etwa gegen das Volk in Gaza – und einem andauernden Zweifrontenkrieg ausgesetzt ist, sind nun auch in der UNO jene Stimmen laut geworden, die traditionell (und aus politischen und wirtschaftlichen Gründen) gegen Israel sind. Mit einer Resolution wurde ein umgehender Waffenstillstand gefordert, um der Zivilbevölkerung in Gaza humanitäre Hilfe zukommen zu lassen. Das wäre soweit in Ordnung, wenn Hamas und Hisbollah ihren Krieg gar nicht erst begonnen und ihn trotz der israelischen Gegenschläge nicht weiterführen würden. Deren Rechnung geht jedoch insofern auf, als dass ihnen ihre eigene Bevölkerung als Schutzschilde und ihre eigenen Verluste als PR für den antiisraelischen Kampf dienen. Kein Wunder also, dass die Resolution der arabischen Staaten bei den muslimischen Staaten Gefallen fand, verwunderlich jedoch, dass sich so viele westliche und neutrale Staaten dem Resolutionstext angeschlossen habe, welcher kein Wort bezüglich des Terrors der Hamas und der Hisbollah enthält.

Und an dieser Stelle schäme ich mich als Schweizer, denn unser Land hat als nichtständiges Mitglied des Sicherheitsrats dieser Resolution seine Stimme gegeben. Damit wird die Schweiz aus meiner Sicht zum unanständigen Mitglied eines Rats und in diesem Fall der UNO-Vollversammlung, die sich antisemitisch und antiisraelisch verhält und sich entgegen jeglicher Neutralität auf die palästinensische Seite stellt. Als Kleinstaat wie Israel erwarte ich, dass wir an der Seite des Opfers stehen und uns nicht dem Chor der muslimischen Grossstaaten gegen Israel anschliessen. Ich bin der US-Politik seit jeher sehr kritisch gegenüber gestanden und heisse deren Aktionen in der Nachkriegszeit weltweit nicht immer gut, aber hier stehen die USA felsenfest an der Seite Israels, genauso, wie ich es mir von der Schweiz wünschte. Immerhin erhalten in unseren Medien auch israelische Stimmen die Gelegenheit, den Horror vom 7. Oktober und der Zeit danach zu verbalisieren. Das Problem: Wir können beim besten Willen nicht nachvollziehen, was sich an jenem Tag rund um Gaza ereignet hat. Leider lassen die weltweiten Demos genau jene Untaten verblassen, obwohl sie Ursache und Anlass für die erneute militärische Reaktion der IDF sind. Und noch einmal: Israel bekämpft weder die Bevölkerung in Gaza noch jene im Westjordanland oder im Libanon – sein Kampf richtet sich ausschliesslich gegen die feindlichen, islamistischen Terrororganisationen, welche endlich auch von der Schweiz als solche bezeichnet werden müssen. In diesem Zusammenhang wünschte ich mir auch eine klarere Position unserer Regierung (vorab in der Person von Aussenminister Ignazio Cassis) an der Seite Israels. Mit dem zögerlichen und teils feigen Verhalten stellen wir uns bloss – als passive Mitläuferin im Zuge der arabisch-muslimischen Welle, die Israel am liebsten ins Meer treiben würde.

Bildquelle: Daily Maverick

Podcast: Das Trauma des 7. Oktobers

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert