Frauenfussballpower

Eigentlich hätte dieser Beitrag eine Zwischenbilanz werden sollen, aber nach dem Ausscheiden unseres Frauenfussballteams in England ziehe ich hiermit vorzeitig eine Schlussbilanz, und die fällt trotz des mageren Punkteergebnisses von 1 Punkt aus drei Spielen durchaus positiv aus. In erster Linie dafür verantwortlich ist der spannende Verlauf jeder einzelnen Partie, auch wenn das Endresultat teilweise zu hoch ausgefallen ist und das Unentschieden gegen Portugal nach einem furiosen Start der Schweizerinnen dem Spiel entsprach. Das Scheitern in der Gruppenphase war eigentlich zu erwarten, befanden sich mit Schweden und den Niederlanden zwei Titelanwärter in der Schweizer Gruppe C. Selbst wenn man im ersten Spiel Portugal geschlagen hätte, wäre ein Ausscheiden unvermeidlich gewesen.

Was mir persönlich am Spiel der Frauen – und ich meine jetzt nicht nur der Schweizerinnen – gefallen hat, ist der Einsatz und das Feuer, mit dem die Sportlerinnen zu Werke gingen. Bis zur letzten Sekunde wurde gekämpft und gelitten. Sämtliche Spiele überzeugten durch ein hohes Tempo und starke Kombinationen, bei denen auch immer wieder technische Finessen aufblitzten. Insgesamt waren die von mir geschauten Matches interessanter als manches Spiel der Männerfussballnati, wo der Ball oft minutenlang hintendurch geschoben wird oder es auch am Einsatz fehlt. Klar, dass (noch) nicht alle Spielerinnen auf dem technischen und konditionellen Niveau einer Lisa Wälti oder Ramona Bachmann spielten, aber bis auf wenige haben alle ihr Bestes abgerufen. Manchen fehlte das Glück zum Erfolg – die Mannschaft als solche befindet sich jedoch auf einem guten Weg und hat für den Schweizer Frauenfussball bestimmt beste Werbung gemacht.

Bleibt noch eine Prognose fürs Finalspiel vom 31. Juli im Wembley in London: England vs. Deutschland. Mal sehen …

Peter Joos

19. Juli 2022

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