Am Ende Vorrunde der Frauenfussball-WM in Australien und Neuseeland ist es an der Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Dabei möchte ich gleich zuerst auf den erfreulichen Umstand hinweisen, dass die Nati der Schweizerinnen den Einzug ins 1/8-Finale geschafft hat, und zwar mit einem Sieg und zwei Unterentschieden. Zuletzt mussten sie sich das 0:0 gegen Neuseeland noch erzittern, aber insgesamt hinterliess das Team von Inka Grings einen soliden Eindruck. Im Unterschied zur EM in England vor einem Jahr liess man sich gegen Spielende nicht mehr vom Gegner überfahren, was für eine bessere mentale und auch physische Stabilität spricht. Was mir besonders gefällt ist der Einsatz, den jede Spielerin im Verbund leistet, vor allem, wie präsent auch Stürmerinnen wie Bachmann und Crnogorcevic hinten in der Verteidigung aushelfen. Ohne diese Teamleistung hätte die Mannschaft die Vorrunde wohl nicht überstanden. Nun gilt es gegen Spanien nochmals alles zu geben. Japan hat bewiesen, dass man auch mit deutlich weniger Ballbesitz, dafür mit starken Kontern gewinnen kann. Diese Erkenntnis sollten die Schweizerinnen in dieses Match mitnehmen.
Wie sieht es mit den anderen Teams aus? Dass sich die Norwegerinnen schliesslich doch noch durchgesetzt haben, ist keine Überraschung. Sie werden den überzeugenden Japanerinnen im Achtelfinal alles abfordern. Mit Australien ist mindestens eine Co-Gastgeberin noch im Rennen, nachdem Neuseeland an der Schweiz gescheitert ist. Mit den Niederlanden und den USA sind zwei favorisierte Teams weiter, allerdings auf Kosten der ebenfalls knapp ausgeschiedenen Portugiesinnen. Auch in der Gruppe D gibt es keine Sensation: England und Dänemark verweisen China und Haiti auf die Plätze 3 und 4. Dabei fallen die teils hohen Torverhältnisse auf, welche auf den Klassenunterschied zwischen den aktuell besten und den schwächeren Teams hinweisen. Eine grosse Pleite erleben die Brasilianerinnen, die nach dem torlosen Unterschieden nach Hause reisen müssen. Und gerade ist nach einer 16-minütigen Nachspielzeit auch das Spiel Deutschland-Südkorea mit 1:1 zu Ende gegangen, und damit ist die deutsche Mannschaft in der Gruppenphase ausgeschieden. Kolumbien und Marokko sind weiter. Damit ergeben sich überraschende Paarungen für die Achtelfinals mit einigen unerwarteten Teams. Die Spannung bleibt auf jeden Fall erhalten, obwohl der Frauenfussball noch nicht in allen Ländern dort angekommen ist, wo er in den meisten europäischen Staaten sowie den USA steht. Aber hier wie dort sind weitere Anstrengungen nötig, um die Attraktivität dieser Sportart bei den Frauen weiter zu fördern und zu steigern.
Bildquelle: Züri Today
0 Kommentare