Mögen die Besten gewinnen – nun ja, die Equipe mit dem schönsten Angriffsfussball, den technisch besten Spielerinnen sowie dem ungebrochenen Willen und Einsatz bis zur letzten Sekunde haben schliesslich am Ende triumphiert, und dies über ein kämpferisches England, das man physisch wohl stärker eingeschätzt hat als die eleganten, aber körperlich unterlegenen Spanierinnen. Die Berg- und Talfahrt des spanischen Teams vom 0:4 gegen Japan über das 5:1 gegen die Schweiz und heute das 1:0 gegen England zeigt einmal mehr, dass nicht ein einzelnes Spiel entscheidend ist, sondern der gesamte Turnierverlauf einer Mannschaft. Und den hat Spanien je länger desto mehr in den Griff bekommen. Nun ist Spaniens Topspielerinnen, von denen zahlreiche in der heimischen Liga, aber auch im Ausland unter Vertrag stehen, der Coup gelungen, zum ersten Mal die WM zu gewinnen – nach dem Männerteam im Jahr 2010. Was heisst das nun?
Insgesamt hat die Frauenfußball-WM 2023 in Australien und Neuseeland diese Sportart auf ein neues Level gehievt, nicht zuletzt auch der Medien wegen, die intensiv darüber berichtet haben. Kein Tag ohne eine Berichterstattung aus Down Under – entsprechend gross das Echo bei der Zuschauern, Zuhörern und nicht zuletzt den Fans vor Ort. Neue Stadionrekorde wurden erreicht, Einschaltsquotenrekorde gebrochen – weltweit! Die Auswirkungen dieser WM dürften sich über kurz oder lang im Frauenfußball positiv manifestieren: Bessere Trainingsbedingungen, mehr Investitionen, Sponsoren, Nachwuchs. Es ist der Anfang einer neuen Ära, die angebrochen ist und diesem Sport hoffentlich auch in der Schweiz endgültig zum Durchbruch verhelfen wird. Schließlich findet in zwei Jahren die EM in unserem Land statt. Bis dahin gibt es noch viel zu tun, aber ich bin sehr optimistisch, dass auch wir Schweizerinnen und Schweizer eine tolle Kulisse für diese Spiele bieten und unsere Mannschaft mit einem lauten „Hopp Schwiiz!“ anfeuern werden.
0 Kommentare