ESC 2019 in Israel

Ich gebe zu, dass mir der ESC der vergangenen Jahre so ziemlich egal war. Die Schweiz bekam regelmässig wenig Punkte, auch wenn unsere Beiträge gar nicht mal so schlecht waren. Irgendwie kam das Gefühl auf, der heutige ESC (früher Eurovision de la Chanson) basiere mehr auf politischen Beziehungen zwischen den Ländern als auf musikalischer Qualität. Ich kann mich natürlich täuschen, denn viele der Songs (früher Chansons) entsprechen überhaupt nicht meinem Geschmack und das Drumherum an Kostümen, Licht und sonstiger Show dünkt einen wichtiger zu sein als das Lied resp. die Sängerin oder der Sänger. Kommt dieses Jahr noch dazu, dass Israel den ESC in Tel Aviv austragen darf (muss), ein Zugeständnis an die orthodoxen Juden in Jerusalem, welche auf gar keinen Fall dort die Austragung an einem Shabbat geduldet hätten. Dass nun aber zusätzlich noch antisemitische Boykottaufrufe gegen den ESC (sprich Israel) ertönen, ist absurd und ungerecht. Gerade kulturelle und sportliche Grossanlässe bringen Tausende Menschen aus den unterschiedlichsten Regionen unserer Welt zusammen und helfen mit, das gegenseitige Verständnis zu fördern. Ich hoffe, dass dies auch ab heute Abend in Israel der Fall sein wird, auch wenn Udo Jürgens mit seinem unsterblichen “Merci chérie” aus dem Jahre 1966 nicht mehr daran teilnehmen kann.

Peter Joos

14. Mai 2019

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