Ein Blick in die Geschichtsbücher

Wer sich lauthals für die Rechte der Palästinenser und gegen den Staat Israel einsetzt, sollte zumindest alle historisch relevanten Fakten kennen. Bereits im 19. Jh. flüchteten Jüdinnen und Juden aufgrund von Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung nach Palästina, woraus die Idee der Schaffung einer jüdischen Heimstätte erwuchs (Theodor Herzl, 1897/Völkerbund, 1922). Es folgten weitere Flüchtlingswellen aus Europa und den umliegenden arabischen Staaten während und nach dem Holocaust. 1947 war die jüdische Bevölkerung in Palästina bereits auf 600’000 Menschen angewachsen und so akzeptierte die jüdische Seite zähneknirschend den Teilungsplan der UNO für eine Zweistaatenlösung, während ihn die arabischen Staaten rundweg ablehnten. Eine erste verpasste Chance für einen nachhaltigen Frieden.

Nach der Unabhängigkeitserklärung Israels vom 14. Mai 1948 überzogen arabische Staaten und radikal-islamische Organisationen den jüdischen Staat mehrfach mit Krieg und Terror (1956, 1967, 1973, Intifadas) – bis heute. Wer also heutzutage Israel als Kolonialmacht oder Apartheid-Staat bezeichnet, hat schlicht und einfach keine Ahnung. Heutzutage leben nämlich rund 7 Mio. Jüdinnen und Juden sowie rund 2 Mio. Araberinnen und Araber Seite an Seite in Israel. All jene, die bewusst oder unreflektiert in den Kanon «From the river to the sea, Palestine will be free” einstimmen und nicht realisieren, dass im Kontext «free» nur judenfrei heissen kann, sei ein Blick in die Geschichtsbücher empfohlen. Linker, rechter und islamistischer Antisemitismus marschieren bei den derzeitigen weltweiten Demos Hand in Hand. Mit den Petrodollars aus den benachbarten Ölstaaten hätte man schon lange die Infrastruktur, Schulen, Krankenhäuser und eine stabile Wirtschaft in den palästinensischen Gebieten aufbauen können, statt abertausende Raketen auf Israel zu schiessen.

Bleibt zu hoffen, dass sich weitere Gelegenheiten zu einem nachhaltigen Frieden ergeben werden, die dann auch die arabische Seite akzeptiert.

Bildquelle: Aargauer Zeitung AZ

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