Die Ukraine-Krise, die sich in einen regelrechten Krieg ausgeweitet hat, zeigt überdeutlich, wie sich langjährige, komplexe Konflikte urplötzlich in heisse militärische Auseinandersetzungen verwandeln können. Dabei spielen ungeklärte, einseitig interpretierte historische, territoriale, politische oder/und militärische Gegebenheiten eine zentrale Rolle. Seit dem Zerfall der Sowjetunion im Jahre 1989 entstanden neben der Russischen Föderation rund 15 unabhängige Nachfolgestaaten. Ihre Autonomie wurde jedoch immer wieder durch die Politik Russlands sowie den Freiheitsdrang der dort lebenden Völker auf die Folter gespannt und in Frage gestellt. So auch der jüngste Konflikt um die Ukraine, die sich seit der Präsidentschaft von Wolodymyr Selenskyj in Richtung Europa, EU und NATO bewegt. Ob schliesslich eine diplomatische oder militärische Lösung realisiert werden wird, steht momentan in den Sternen geschrieben.
Noch weiter in die Vergangenheit zurück reichen die Wurzeln des Nahostkonflikts, der den Streit um das Heilige Land beinhaltet. Medien und NGOs sind mit ihren Stellungnahmen für oder gegen die eine oder andere Seite (allerdings vor allem gegen Israel) schnell zur Hand. Man pocht auf das eigene Verständnis, die eigenen Argumente und blendet dabei die andere Seite bewusst aus. Will man die vielfältigen Hintergründe des israelisch-palästinensischen Konflikts wirklich kennen und verstehen lernen, dann greift man am besten zum obigen Buch von Dieter Vieweger. Diese kompakte und dennoch umfassende Darstellung geht auf die jahrhundertealten politischen Interessen, das mangelnde Verständnis zwischen Orient und Okzident sowie die unterschiedlichen sozialen und ökonomischen Lebensgrundlagen ein. Vieweger möchte die Vorgänge in Nahost überschaubar sowie die Vielschichtigkeit der historischen und gegenwärtigen Interessenlage in ihrer Komplexität nachvollziehbar und fassbar machen.
“Eine kompakte, gut lesbare Synopse sämtlicher Faktoren des Konflikts.” (FAZ)
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