Heute möchte ich einen Blick auf eine der drei Vorlagen werfen, die am 7. März zur Abstimmung kommen. Dabei ist es gerade dieses Thema, das wohl zu einiger Verwirrung geführt hat und führt, weil sich zahlreiche Exponenten seit Beginn der Kampagnen zu einem Wechsel des Lagers entschlossen haben. Nun denn, worum geht’s denn eigentlich beim EFTA-Freihandelsabkommen mit Indonesien? Wahrscheinlich nur am Rand ums Palmöl, wie uns Politiker*innen von links bis rechts weismachen wollen. Inzwischen denke auch ich, dass es der Schweiz – und insbesondere der Schweizer Wirtschaft – beim Handel mit Indonesien (mit rund 270 Mio. Einw.) in erster Linie ums Geschäft geht. Immerhin ist dies ein Markt, der in etwa der Hälfte der EU entspricht.
Die Gegner*innen des Abkommens monieren vor allem mit dem Argument, die Nachhaltigkeit der Palmölproduktion sei nicht kontrollierbar und damit nicht gesichert. Abgesehen davon hat der Westen direkt und indirekt weltweit zum Aufbau von Monokulturen beigetragen – den eigenen Profit immer vor Augen. Wenn nun also westliche Organisationen und Parteien der Palmölmonokultur den Stempel der Nachhaltigkeit aufdrücken wollen, dann entbehrt dies nicht einer gewissen Zynik. Schon wieder wissen wir es besser!
Natürlich ist es richtig, dass der Urwald geschützt und nicht weiter abgeholzt wird. Doch ist dieses Abkommen gerade in diesem Bereich zielführend? Ich denke, wir sollten uns von dieser arroganten Art und Weise lossagen, wie wir den Staaten in Asien und Afrika unsere Wert- und Wirtschaftsvorstellungen aufzwingen wollen. Die Bevölkerung Indonesiens setzt sich aus hunderten ethnischer Gruppen zusammen, die viele verschiedene Sprachen sprechen. Statt die Palmölmonokultur weiter zu unterstützen, sollten wir diesen Menschen die Möglichkeit lassen, nach ihren kulturellen Vorstellungen und wirtschaftlichen Möglichkeiten ihr Land zu bebauen. Gottes Schöpfung ist keine Monokultur, sondern eine unglaubliche Biodiversität!
Aus diesen Gründen werde ich am 7. März zu dieser Vorlage ein doppeltes NEIN in die Urne legen: NEIN zur fadenscheinigen Argumentation der Gegner bezüglich ihrer Anti-Palmölkampagne, aber auch NEIN zur einseitig wirtschaftsfreundlichen Politik von Bundesrat und Parlament.
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