Über die Nachteile des Covid-19-Virus bzw. von Corona haben wir bestimmt schon genug gelesen und erfahren: Abstand halten, Hände waschen, Maske tragen, zu Hause bleiben, testen, Quarantäne, Lockdown/Shutdown. Alles Begriffe, die in den letzten Wochen und Monaten eine ganz neue Bedeutung erlangt haben. Wie sieht es aber nun mit den Vorteilen von Corona aus, über die man weit weniger spricht oder nachdenkt? Hier ein paar persönliche Gedanken dazu:
Die Entschleunigung des Alltags ist spürbar und wohltuend. Auch als Rentner ist man zumindest gelegentlich dem stressigen Alltag unterworfen. Nun stelle ich fest, dass es überall weniger von allem hat: weniger Menschen, weniger Autos, weniger Stau, weniger Abgase, weniger Hektik, weniger Druck im Allgemeinen. Auch am Himmel kann man unschwer weniger Kondensstreifen erkennen, weniger Lärmimmissionen insgesamt. Auch die wenigen, noch erlaubten Kontakte haben zur Folge, dass man sich zu Hause mehr mit seinen eigenen Bedürfnissen und Projekten beschäftigen kann. Aus dem Weniger ergibt sich aufgrund des Perspektivenwechsels bald einmal ein Mehr! Mehr Zeit für Dinge, die man sonst unter Zeitdruck erledigt. Mehr Zeit auch für Mitmenschen, wenn auch eher am Telefon oder via Facetime als live. Mehr Zeit für Literatur und Musik oder für kulinarische Experimente in der eigenen Küche statt im Restaurant. Mehr Zeit für Musse – zum Nachdenken und Philosophieren – auch über den Tod.
Und genau deshalb sollten wir jene Menschen nicht vergessen, die an und unter dem Virus leiden – nicht nur gesundheitlich, sondern auch wirtschaftlich. Sie können nichts für diese Pandemie, welche die wohl grösste Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg ausgelöst hat. In Anbetracht all dieser Umständen kommen wir nicht darum herum zu lernen, mit diesem fiesen Virus zu leben – trotz Hoffnung auf Impfung. Vielleicht ist es eine globale Chance, die wir nutzen sollten – in jeder Hinsicht …
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