Ab heute bis und mit 15. Juli, dem Tag des WM-Finals, schlagen die Herzen der Fussballfans schneller und der Puls wird sich gelegentlich in astronomische Höhen schwingen. Ganz klar, man erwartet von den Fussballern und nicht zuletzt von unserer Nati auch eine überirdische Leistung, denn die Achtelfinals sollten mindestens erreicht werden, während man vom ersten Gegner der Schweiz, Brasilien, nichts mehr und nichts weniger als den Titel, die Trophäe, erwartet (wie eigentlich bei jeder WM). Die Medien spielen mit diesen (unseren) Erwartungen in gekonnter Manier, verstärkt durch die Aussagen erfahrener, manchmal auch selbst ernannter Fussball-Experten. Auch für die gilt aber der lateinische Spruch “errare humanum est” bzw. “irren ist menschlich”. Schade, dass die immergleichen Kreise im Vorfeld jedes sportlichen Grossereignisses es nicht unterlassen, Politik und Sport zu vermischen. Die Vorwürfe sind auch immer die gleichen, egal ob Olympiade in Brasilien oder jetzt Fussball-WM in Russland. Und Recht haben sie schon mit ihrer immergleichen Kritik an den Regimes, betreffend Umwelt und Nachhaltigkeit, Armut und Korruption usw. Aber mal ehrlich: Wen kümmern heute noch die Zustände bzw. Missstände in Brasilien, nachdem sich die Medien nach der Schlussfeier neue Ziele ausgesucht haben, die publikumswirksamer und einschaltquotenförderlicher sind? Ich wünsche mir eine klare Trennung von Sport und Politik, damit beide Bereiche zu ihrem Recht kommen. Ein tolles Fussballfest kann wie eine Olympiade Menschen, Länder und Kontinente verbinden und vielleicht gerade dadurch einige Vorurteile und Vorbehalte aus der Welt schaffen. Es gibt immer noch genug Trennendes – geben wir doch dem Verbindenden eine Chance!
Bildquelle: ZDF
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