Wir haben uns bereits einmal geirrt, getäuscht, verrechnet – und zwar gewaltig! Als die russischen Truppen Anfang dieses Jahres im Osten und Norden der Ukraine aufmarschiert sind, war sich der Westen einig, dass es Putin niemals wagen würde, sein Nachbarland zu überfallen. Weit gefehlt! Nun folgt die nächste Drohkulisse: ein nuklearer Schlagabtausch. Was tun wir im Westen? Wir winken ab und halten eine solche Eskalation apokalyptischen Ausmasses für unwahrscheinlich bis unmöglich. Mit anderen Worten: Wir unterschätzen Putin und seine Gefolgschaft sträflich – im Vertrauen worauf? Die NATO soll’s richten? Seien wir ehrlich und erkennen wir, was unsere Sanktionen und Waffenlieferungen bisher ausgerichtet haben: Tod und Zerstörung!
Für einen dauerhaften Frieden braucht es jetzt endlich Verhandlungen, Kompromisse und vor allem Diplomatie. Solange Ost und West auf einen militärischen Sieg setzen, werden wir alle verlieren. Wieso also vorerst kein Waffenstillstand und die Referenden in den Separatistengebiete durch die OSZE (Organisation für die Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa!) organisieren lassen? Wo sind die Regierenden, die sich gegen eine weiterführende Konfrontation stellen und sich für echte Friedenverhandlungen einsetzen? Bald wird es auch für solche Fragen zu spät sein …
Shalom
Bildquelle: National Geografic
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