Heute ist der Tag der Muttersprachen. Was will und soll uns dieser Tag denn sagen? In der heutigen Zeit sind doch vor allem Fremdsprachen gefragt, allen voran Englisch, Französisch und Spanisch, aber auch Russisch und Chinesisch können beruflich von Nutzen sein. In der Schweiz vielleicht noch Italienisch – dann hat’s sich’s aber, nicht?
Meine Muttersprache ist Schweizerdeutsch, d.h. Baseldeutsch um genau zu sein. Aber selbst dieser mein ursprünglicher Dialekt hat nach Jahrzehnten in der Innerschweiz “gelitten”. Die Leute verorten mich beim ersten Treffen schon mal im Aargau oder im Baselbiet. Naja, das finde ich noch lustig, denn sobald ich darauf angesprochen werde, wird in meinem Hirn ein Schalter umgekippt und ich beginne in breitem Baselstädterdeutsch zu reden. So auch, wenn ich auf Besuch in meiner Heimatstadt bin. Das kostet mich keine Mühe, ist jedoch für mein Umfeld etwas seltsam und ungewohnt. Nun, sobald ich zurück im Alltag bin, wechsle ich unbewusst wieder den Dialekt und er passt sich einem multikantonalen Kauderwelsch an.
Ich denke, dass es den meisten so geht und ich sehe es nicht unbedingt als Untreue gegenüber der Muttersprache. Trotzdem birgt es die Gefahr, dass sich unsere Dialekte bzw. Muttersprachen in nicht allzu ferner Zukunft einmal derart vermischen, dass es nur noch ein Schweizerdeutsch mit lokalen Färbungen gibt. Das wäre schade! Und vielleicht ist es gerade deshalb wichtig, dass wir uns am Tag der Muttersprachen dessen bewusst sind und es keine Selbstverständlichkeit darstellt, wie wir sprechen.
In dem Sinne: Sali zäme und blybed gsund 😉
Bildquelle: Kurdische Gemeinde Deutschland
0 Kommentare