Gymnasium vs. Berufslehre

“Berufslehre gegen Gymnasium: Was bringt längerfristig mehr?” Der Artikel im Tagesanzeiger beginnt bewusst mit einer provokativen Frage, die so eigentlich gar nicht gestellt werden sollte. Unser Berufsbildungssystem basiert gerade auf dieser Dualität, einem dualen Bildungssystem, um welches wir vom Ausland oft beneidet werden. Auch gemäss Bundesverfassung sind beide Wege gleichwertig. Warum wird die Frage ob Gymi oder Lehre immer wieder aufs Neue entfacht? “Gewisse Lehrberufe sind intellektuell genau so anspruchsvoll wie das Gymnasium und auf der persönlichen Ebene sicher anspruchsvoller als die Schule.” Dieses Zitat zeigt deutlich auf, dass sich im Kopf vieler (Akademiker-)Eltern veraltete Muster eingeprägt haben, die einer heutigen Lehre, allenfalls in Verbindung mit einer Berufsmatura, nicht mehr gerecht werden. Sie wollen für ihre Kinder nur das Beste, d.h. diese müssen – ob geeignet und willens oder nicht – den gymnasialen Weg beschreiten. Selbst im Kanton NW ist der Prozentsatz der Kollegischülerinnen und -schüler im Vergleich zu früher um mehr als 10% auf 27% gestiegen. Ob dies stets zum Glück und Erfolg der betroffenen Kids ist, sei dahingestellt. Die Zahlen weisen eher darauf hin, dass es vermehrt zu Abbrüchen bzw. Wechseln kommt, was nicht im Sinne der Erfinder ist.

Letztlich haben beide Wege ihre Vor- und Nachteile. Deshalb ist es umso wichtiger, dass man bereits am Ende der Primarschule (6. Klasse) und nach Abschluss der Volksschule (9. Klasse) eine fundierte Abklärung vornimmt, um Leerläufe und Pannen zu vermeiden!

Bildquelle Tagesanzeiger

Peter Joos

4. Oktober 2018

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